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GISBERTA:
TRANSSEXUELLE IN PORTUGAL ERMORDET
VERTUSCHUNGSVERSUCHE EINES HASSVERBRECHENS
AUFRUF ZU INTERNATIONALEN AKTIONEN AM 8. JUNI 2006
VOR PORTUGIESISCHEN BOTSCHAFTEN UND KONSULATEN
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Further News to publish: Send to webmaster@tgeu.net |
SOURCE:
URGENT APEAL FOR INTERNATIONAL ACTION ON 8th JUNE !
Liebe TransGenders, Communities,
Freundinnen !
im Februar 2006 wurde die brasilianische Transsexuelle Gisberta Salce Júnior, die in extremer sozialer Isolation in der portugiesischen Stadt Oporto lebt, drei tage lang gefoltert, anal mit einem Stock vergewaltigt und schliesslich auf einer Baustelle in eine Grube geworfen in der sie starb.
Eine Gruppe von 12 bis 14 Jugendlichen im Alter von 12 bis 16 gaben zu dieses Verbrechen begangen zu haben. Die Jugendlichen leben in einer katholischen Anstalt zum „Schutz“ Minderjähriger. Gisbertas Gesundheitszustand war schlecht; sie war HIV positiv und hatte Tuberkulose, war obdachlos und verdiente ihr Geld durch Sexarbeit
Das Verbrechen wurde in den portugiesischen Medien völlig verzerrt dargestellt. Die Justiz verharmloste es und das politische Establishment ignorierte es. Gisberta wurde entmenschlicht dargestellt und die Presse weigerte sich ein Foto von ihr zu veröffentlichen, gab die Anspielungen der Kirche, sie habe die Jugendlichen belästigt ungeprüft wieder, ignorierte die Stellungnahmen von LGBT Organisationen und unterschlug sogar den Umstand, dass Sie transsexuell war.
Jüngste Entlwicklungen deuteten darauf hin, dass nicht einmal der älteste Junge, der seinem Alter gemäß schon ge<ichtlich für sein Handeln verantwortlich gemacht werden könnte, des Mordes angeklagt wird. Vor Gericht wird lediglich ein tätlicher Angriff verhandelt. In Portugal wird alles daran gesetzt um möglichst schnell Gras über dieses schreckliche Verbrechen wachsen zu lassen - keine Konsequenzen werden gezogen oder rechtliche Änderungen vorgenommen.
Die mehrfache soziale Ausgrenzung und Herabwürdigung Gisberta Salce Júniors verdeutlich exemplarisch die Marginalisierung der Transsexuellen in Portugal. Ihr Fall ist ein deutliches Zeichen für das hohe Level von Gewalt und transphober Auffassungen in der portugiesischen Gesellschaft. Jegliche öffentliche Diskussion wird bereits erstickt bevor sie überhaupt begonnen hat und kann nur durch internationalen Druck wieder in Gang gebracht und aufrecht erhalten werden.
Aus diesem Grund ruft das Europäische Transgender Netzwerk zusammen mit portugiesischen Organisationen zu international en Actionen am 8. Juni 2006 vor den portugiesischen Botschaften und Konsulaten auf
um damit die portugiesischen AktivistInnen zu unterstützen und die portugiesische Regierung dazu zu bringen anzuerkennen, dass ein furchtbares Hassverbrechen verübt wurde und dass hierfür die Verantwortung zu übernehmen.
Wir fordern:
-
eine grundlegende Reform des Systems zum „Schutz von Minderjährigen“ (minor protection system)
-
eine Sozialpolitik die marginalisierte, gesellschaftliche Gruppen unterstützt und nicht ausschließt – EinwandererInnen, HIV-infizierte Menschen, Drogenabhängige und SexarbeiterInnen eingeschlossen.
-
die explizite Erwähnung von „Geschlechtsidentität“ in Antidiskriminierungsgesetzen und die Aufnahme von durch Transphobie motivierten Hassverbrechen ins Strafrecht.
-
Anstrengungen zu unternehmen um ein Bewusstsein für die Situation von Transgendern in der Bevölkerung zu schaffen und um Trans- und Homophobie in Schulen, an Arbeitsplätzen, bei der Polizei und in der Bevölkerung abzubauen.
-
die vollständige rechtliche Anerkennung des gelebten Geschlechtes und das Recht den eigenen Vornamen frei zu wählen sowie ein Gesetz zur Anerkennung der gelebten Geschlechtsidentität ähnlich dem „Gender Recognition Act“ in Großbritannien.
- die Abkehr vom bevormundenden Umgang mit Transsexuellen durch MedizinerInnen. Dies beinhaltet auch den freien Zugang zu medizinischer Behandlung, die freie Wahl der MedizinerInnen, finanzielle Unterstützung bei Operationen und Behandlungen ausserhalb Portugals sowie eine richtige medizinische Ausbildung in dieser Fachrichtung im Portugiesischen Gesundheitssystem.
Das TGEUnet appelliert an alle Aktivisten und Organisationen in Europa und der Welt an diesem Tag Veranstaltungen und Aktionen zu planen und uns Rückmeldung zu geben, was ihr plant. Kontakt:
jo@transgender.at and svitorino@gmail.com.
Das TGEUnet hat zusammen mit portugiesischen Aktivisten einen Dokumentarfilm über Gisberta gedreht - "Gisberta | Liberdade". Der Film ist ab 26. Mai verfügbar und kann auf Anfrage auf DVD angefordert werden. Er soll die internationale Diskussion zu unterstützen und in der Mobilisierung für den 8. Juni eingesetzt werden.
Liebe und Kraft
Europäisches TransGender Netzwerk
Steering Committee
(*) Das sogenannte „minor protection system“ übergibt die Hälfte der zu schützenden Jugendlichen kirchlichen Institutionen, betreut die vor häuslicher Gewalt geschützten Kindern zusammen mit Kindern, die aus strafrechtlichen Gründen betreut werden müssen und etabliert ein System überfüllter „Lagerhäuser“ von Kindern und Jugendlichen, das keine schulische Ausbildung sichert, sondern soziale Ausgrenzung.
Ein Systemwechsel würde große staatliche Interventionen benötigen um ein effektives Schutz System zu etablieren, das sowohl Fürsorge wie auch eine schulische Ausbildung garantiert und die Einführung von JugendrichterInnen beinhaltet, die es gegenwärtig noch nicht gibt.
SEELENMESSE UND MAHNWACHE
FÜR GISBERTA IN WIEN
Donnerstag, 9. März 2006
VIGIL for GISBERTA IN VIENNA AUSTRIA
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REQUIEM
AND VIGIL FOR GISBERTA
9th March 2006, Vienna
REQUIEM FOR GISBERTA
18:30, Ruprechtskirche, 1010 Wien, Ruprechtsplatz
VIGIL FOR GISBERTA
19:00, 1010 Wien, Morzinplatz
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Gisberta war Immigrantin, obdachlos,
transsexuell, HIV-positiv, Sex-Arbeiterin, hatte Drogen-Probleme. Gisberta
wurde am 22. Februar 2006 von einer Bande 10 bis 16 jähriger Burschen,
Zöglinge eines katholischen Heims für schwer Erziehbare, ermordet.
Nach drei Tagen grauenvollster Folter und sexuellen Missbrauchs noch lebend
in einen Wassergraben geworfen.
Wir können es nicht zulassen,
dass ihr Gesicht oder der Charakter dieses Verbrechens einfach vergessen
wird, als wäre es eine alltägliche Begebenheit.
Am 9. März um 19:00 Uhr werden
sich Gisbertas Freunde, Angehörige und ihre Community vor der Diözese
in Lissabon zu einer Mahnwache versammeln. Wir wollen gleichzeitig unsere
Energie und Anteilnahme vermitteln.
Wir wollen die Trauer teilen und Gisberta
in Frieden gehen lassen. Ohne Vergessen.
Wir wollen Kräfte sammeln um zu
bewirken, dass so etwas nicht mehr geschieht - nicht in Portugal, nicht
in Österreich, nirgendwo auf der Welt!
Für Toleranz, Akzeptanz, Anerkennung,
Obsorge, Achtung, Libertinage.
Gegen soziales Elend, Ausgrenzung,
Hass, Diskriminierung, Gewalt und Vorurteile.
Hier und überall auf der Welt!
ZUR EHRE DES ANDENKENS AN DIE VERSTORBENE
FÜR EINE UMFASSENDE REFORM DES
SYSTEMS ZUM SCHUTZ UND ZUR FÜRSORGE FÜR GEFÄHRDETE JUGENDLICHE
FÜR EINE UMFASSENDE GESETZGEBUNG
GEGEN GEWALTVERBRECHEN UND DIE DAMIT VERBUNDENEN VORURTEILE
TransX - Verein für TransGender-Personen
Rosa-Lila Villa,
Rosa Antifa,
Libertine Wien,
HOSI Wien,
Grüne.andersrum,
SoHo
MAHNWACHE FÜR GISBERTA IN LISSABON
Donnerstag, 9. März 2006, vor
der Diözese
Gisberta wurde tagelang gefoltert und
sexuell missbraucht. Schließlich wurde sie brutal ermordet. Die
Medien haben ihre Lebensgeschichte entstellt und es abgelehnt, ein Photo
ihres Gesichts zu zeigen. Wir können es nicht zulassen, dass ihr
Gesicht oder der Charakter dieses Verbrechens einfach vergessen wird,
als wäre es eine alltägliche Begebenheit.
Sie war obdachlos, transsexuell, HIV-positiv,
Immigrantin, hatte ein Drogen-Problem, war Sex-Arbeiterin. Sie wurde getötet.
Von jungen Männern und Buben einer Anstalt für Schwererziehbare.Das
Wesen von Gisbertas Verletzlichkeiten und das sogenannte System des Schutzes
Minderjähriger wirft ein klares Licht auf die durchdringende Marginalisierung
und die anhaltende diskriminierende Einstellung, die die Portugiesische
Gesellschaft charakterisieren.
Mit der simplen Reaktion das Mindestalter
der Strafrechtsfähigkeit abzusenken tut die Regierung nichts anderes
als sich die Hände in Unschuld zu waschen. Die Regierung muss die
Verantwortung für gefährdete Jugendliche übernehmen, die
sie bisher von sich gewiesen hat, statt sie wie bisher religiösen
Institutionen und der schlechten Obsorge zu überlassen, die sie dort
erfahren. Und die Regierung muss jene bestrafen, die alt genug sind. Aber
dieses grauenvolle Verbrechen darf nicht heruntergespielt werden, indem
nur das Alter der Täter thematisiert wird.
MAHNWACHE FÜR GISBERTA
Vor der Diözese in Lissabon
Campo de Santa Clara
Donnerstag, 9. März 2006, 19 Uhr
ZUR EHRE DES ANDENKENS AN DIE VERSTORBENE
FÜR EINE UMFASSENDE REFORM DES
SYSTEMS ZUM SCHUTZ UND ZUR FÜRSORGE FÜR GEFÄHRDETE JUGENDLICHE
FÜR EINE UMFASSENDE GESETZGEBUNG
GEGEN GEWALTVERBRECHEN UND DIE DAMIT VERBUNDENEN VORURTEILE
Erste UnterstützerInnen:
* The Pink Panthers--Movement to Fight
Homophobia
* aT. - Association for the Study and
Defense of Gender Identity Rights
* International Union of Sex Workers
(headquartered in London, UK)
* SOS Racism
* Association Embrace
* Brazil House
* Associação naoteprives
- Group for Defense of Sexual Rights
* PortugalGay.PT
* UMAR (União Mulheres Alternativa e Resposta)
* ILGA-EUROPE (International Lesbian and Gay Association - Europa)
* TRANSX (Austrian TransGender Association)
* Maria José Campos (Doctor)
* José Luís Peixoto (Writer)
* Anabela Rocha (Queer Activist)
* Gill Crystina Dalton (TENI - Trans Support Ireland)
Kurzfassung für
Information und Aufruf in Österreich:
Diskutiert und abgestimmt auf der
TG-Mailing-liste, http://transgender.at
Gisberta ist tot und keine Macht der
Welt kann sie wieder zum Leben erwecken. Wir sind tief betroffen, traurig
und zornig.
Lissabon: 14 Jugendliche im Alter von
zehn bis 15 Jahren, alle Schüler in einer katholischen Lehranstalt
für schwer Erziehbare, haben in Porto eine Transsexuelle brutal zu
Tode gefoltert. Sie traktierten ihr Opfer über vier Tage lang mit
Steinen und Schlägen und vergewaltigten die Frau mehrfach mit diversen
Gegenständen. In den ersten drei Tagen ließen sie die Schwerverletzte
in einem leer stehenden Parkhaus zurück, am vierten Tag verscharrten
sie die Sterbende in einem metertiefen Graben. Die Schüler haben
die Tat gestanden, sind jedoch nach portugiesischem Recht noch nicht strafmündig.
Der Leiter des Heimes, in dem die Jungen
leben, der katholische Priester Lino Maia, Präsident der IPSSs Union,
gestand den Jungen "mildernde Umstände" zu. Er versucht,
die Institution, die er leitet und die Jungen für die er verantwortlich
ist, zu entschuldigen: die Jungen hätten "Gerechtigkeit mit
ihren eigenen bloßen Händen" geübt, das Opfer sei
nur zufällig "da" gewesen, hätte quasi als "Ersatz"
für einen Erzieher gedient, der die Jungen angeblich sexuell belästigt
haben soll.
In Portugal herrscht noch immer ein
Klima der Gewalttätigkeit und sozialer Ausgrenzung gegen Homosexuelle
und Transgender, das in weiten Bereichen von der katholischen Kirche (mit)geschürt
wird. Die Polizei versucht die Übergriffe zu vertuschen, die portugiesische
Presse, so sie überhaupt über den Vorfall berichtet, hebt die
(zeitweise) Obdachlosigkeit des Opfers hervor.
Vom portugiesischen TransGender-Verein
"at." und der Gruppe "Rosa Panther" gibt es inzwischen
umfassende Informationen und einen Aufruf zu Reaktionen aus aller Welt:
http://tgeu.net/Gisberta/Gisberta.htm
Presse Erklärung,
25. Februar 2006
Mord an Gisberta: Vom Verbrechen,
vom Hass, von der Verharmlosung, von unserem Zorn.
Vermutlich in den Graben geworfen,
während sie noch gelebt hat. Opfer nicht nur von Gewalt sondern auch
von sexuellem Missbrauch. Unsere Empörung wächst Tag für
Tag, mit der Art, wie der Mord an Gisberta in den Medien kommentiert und
verharmlost wird. Wir sind befremdet, dass heutige Fernsehberichte die
schrecklichen, durch die portugiesische Zeitung „Jornal de Notícias“
verbreiteten Meldungen ignorieren: es gab ganz offensichtlich eine sexuelle
Komponente in diesem Verbrechen. Soll verschwiegen werden, dass das Opfer
einer ganz bestimmten Art der Folter ausgesetzt wurde, wie dem Einführen
von Gegenständen in den Anus?
Der Priester Lino Maia, Präsident
der IPSSs Union, gestand den Jungen gestern „mildernde Umstände“
zu, wegen einer vermuteten sexuellen Belästigung eines Pädophilen
an einem Kollegen. Vor dem Angesicht eines Mordes versucht die Kirche,
der LGBT Bevölkerung die Schuld zuzuschieben, indem sie mit Kindesmissbrauch
in Verbindung gebracht wird. Diese Erklärung untermauert nur die
Überzeugung eines diskriminierenden Beweggrundes. Der Priester versucht,
die Institution, die er leitet und die Jungen für die er verantwortlich
ist, zu entschuldigen: Indem er sagt, die Jungen hätten „Gerechtigkeit
mit ihren eigenen bloßen Händen“ geübt, durch eine
Episode, die mit dem Opfer gar nichts zu tun hat. Genau das ist es, was
ein Hassverbrechen ausmacht.
„Wie war das möglich?“
fragt die Zeitung „Público“ von gestern. „Wie
war es möglich, dass es nicht schon früher geschehen ist?“
Wir antworten: Wissen wir nicht, dass das System des Schutzes von Minderjährigen
nur im Stich lassen und Misshandlung fortsetzt? Kennen wir nicht die Gewalttätigkeit
und die soziale Ausgrenzung und wie sie gefördert werden? Wissen
wir nicht von der Diskriminierung obdachloser Menschen, HIV Positiver,
Prostituierter, Homosexueller, Gypsies, Immigrantinnen und besonders transsexueller
Menschen, die sogar von der schwulen Community ausgegrenzt werden?
In „Público“ können
wir lesen: „eher eine unbewußte Tat als vorsätzlich“.
Was ist unbewusst und unabhängig von transphobischer Aggression,
an vier aufeinanderfolgenden Tagen der extremen Gewalt, Folter und Vergewaltigung?
Einen Körper in einen Graben zu werfen, ohne auch nur zu überprüfen,
ob er noch immer am Leben ist?
Es ist eine Schande, dass die Medien
den Unterschied zwischen einer Transsexuellen und einem Cross-Dresser,
zwischen Homophobie und Transphobie, sexueller Orientierung und geschlechtlicher
Identität noch immer nicht kennen. Die Journalisten sollten sich
selbst ernsthaft in Frage stellen: ihr berufliches Gewissen, ihre eigenen
Vorteile, das Herangehen der Medien an LGBT-Rechte mit besonderer Beachtung
transsexueller Menschen, die in der Medienwelt und in der Gesellschaft
noch mehr verspottet, herabgesetzt und missverstanden werden.
Ein Teil der sozialen Erörterung
hat nur auf „obdachlos“ verwiesen. Es ist nicht die Aufgabe
von Journalisten - oder von irgendwem sonst - zu entscheiden, ob es um
Obdachlosigkeit ein anderes Merkmal gegangen ist. Jedenfalls war es ein
Vorurteil, das in diesem Gewaltverbrechen zum Ausbruch gekommen ist. Gisberta
war mit mehrfachen Stigmata behaftet. Keines davon kann ausgeklammert
werden. Sie war transsexuell und ein Opfer von Transphobie. Es geht um
mehr als darum, diese Stigmata aufzuzählen. Sie auszuklammern bedeutet
vermutlich aufklärende Elemente zu verschweigen. Ohne Information
darüber, was es gefördert hat, die Manipulation und das Wiedererstarken
von Diskriminierung, wird das Verbrechen unterstützt.
Das Schweigen der politischen Parteien
und ihrer Verantwortlichen ist schmählich, auch mit dem vorherzusehenden
Argument es sei nicht klug, über „Hassverbrechen“ zu
sprechen, an denen Kinder beteiligt sind. Es geht nicht darum, Minderjährige
zu kriminalisieren. Der Staat sollte die Verantwortung übernehmen,
die er für jene, die „jung“ sind, nie übernommen
hat. Der Zustand sollte jene bestrafen, die in einem Alter sind, um verantwortlich
zu sein. Bringt nicht „Kinder“ mit „jungen Leuten“
durcheinander. Vergesst nicht das dramatische Alter der meisten aus der
Gruppe. Verharmlost nicht das Verbrechen und das Vorurteil, das darin
zum Ausdruck kommt. Die Gefühle, die den Hass erzeugen, liegen in
der Verantwortlichkeit der Erwachsenen derer, die für das Land lenken.
Wir werden uns nicht selbst fragen,
ob die Kinder zum Hassen fähig sind. Die portugiesische Gesellschaft
hasst und es ist diese Gesellschaft, in der die Kinder aufwachsen. Der
Hass gegen LGBT Menschen und nicht nur gegen diese, besonders die Transphobie
ist es ein ernstes gesellschaftliches Problem, das sich von einer zur
anderen Generation fortpflanzt. Im Rahmen der Maßnahmen zur Bekämpfung
und Vorbeugung gegen Diskriminierung und Ungleichbehandlung als Ganzes
kann es in LGBT-spezifischen Fällen nur das Anliegen sein, Gleichberechtigung
und soziale Anerkennung zu erreichen. Ja, diesmal wurde das Verbrechen
„von den jungen“ Leuten begangen. Aber die transphobischen,
homophobischen Aggressionen in Portugal, die in die letzten paar Jahren
zugenommen haben, wurden nicht von jungen Leuten geschürt. Und die
erste Regel war Stille und Vergessen.
Und das nächste Verbrechen? Warten
wir auf ein neues Hassverbrechen warten das von Erwachsenen begangen wird,
um Position zu beziehen? Das Gesetz gegen Verbrechen und Diskriminierung
auf Grund sozialer Stellung, Gesundheit, Transphobie, Homophobie, etc.
zu verschärfen (nicht in Abhängigkeit von dem Alter)? Einführung
einer Sexualerziehung gegen Vorurteile in den Schulen? Der Hölle
auf Erden, die das System des (Nicht)Schutzes von Minderjährigen
errichtet, ins Auge zu schauen? Investieren in eine Politik der Gleichberechtigung?
ªt. - Associação
para o Estudo e Defesa do Direito à Identidade de Género
(ªt - Verein für Erforschung und Schutz der Rechte auf Geschlechtsidentität)
* Trav. do Monte do Carmo,1 1200-276 Lisbon – Portugal * Tel. +
351 21 324 03 46 * Fax. + 351 21 324 03 47 * e-mail. a.trans@clix.pt *
site. http://a-trans.planetaclix.pt
Kontakt:
Jó Bernardo * jo_bernardo@clix.pt
Panteras Rosa – Frente de Combate
à Homofobia (Rosa Panther Bewegung - Kampffront gegen Homophobie)
* Apartado 1323 – 1009-001 Lisbon - Portugal * Panteras.Rosas@sapo.pt
* www.panterasrosa.blogspot.com
Kontakt:
Sérgio Vitorino * svitorino@gmail.com
Kontakt-Adressen
für Protest-Briefe:
PRESIDENT OF THE REPUBLIC belem@presidenciarepublica.pt
MINISTER’S COUNCIL PRESIDENCY
write on-line at http://www.portugal.gov.pt/Portal/PT/Geral/Contactos
(limit 4000 c.)
GOVERNMENT
Primeiro Ministro pm@pm.gov.pt
Secretário de Estado Adjunto do Primeiro-Ministro gseapm@pm.gov.pt
| pm@pm.gov.pt
Ministro de Estado e da Administração Interna gabinete.ministro@mai.gov.pt
| gseapm@pm.gov.pt
Secretário de Estado Adjunto e da Administração Local
gseaal@seaal.gov.pt
Ministro de Estado e dos Negócios Estrangeiros ministro@mne.gov.pt
Ministro dos Assuntos Parlamentares map@map.gov.pt
Secretário de Estado da Juventude e do Desporto sejd@sejd.gov.pt
Ministro do Trabalho e da Solidariedade Social gmtss@mtss.gov.pt
Secretário de Estado da Segurança Social gabinete.sess@mtss.gov.pt
Secretário de Estado do Emprego e Formação Profissional
gseef@mtss.gov.pt
Secretária de Estado Adjunta e da Reabilitação gabinete.sear@mtss.gov.pt
Ministra da Educação gme@me.gov.pt
Secretário de Estado Adjunto e da Educação se.adj-educacao@me.gov.pt
Secretário de Estado da Educação se.educacao@me.gov.pt
Ministro da Saúde gms@ms.gov.pt
Secretário de Estado da Saúde gses@ms.gov.pt
Ministra da Cultura gmc@mc.gov.pt
Secretário de Estado da Cultura gsec@mc.gov.pt
Governo civil porto info@govcivilporto.gov.pt
CATHOLIC CHURCH
Secretariado Diocesano de Pastoral
Juvenil (SDPJ) juventude@patriarcado-lisboa.pt
Bispo Auxiliar do Porto domantoniocarrilho@diocese-porto.pt
Bispo Diocesano do Porto domarmindo@diocese-porto.pt
PARLIAMENT
GABINETE DO PRESIDENTE DA ASSEMBLEIA
DA REPÚBLICA gabpar@ar.parlamento.pt
POLITICAL PARTIES - PARLAMENTARY GROUPS
GRUPO PARLAMENTAR DO PARTIDO SOCIALISTA
gp_ps@ps.parlamento.pt
GRUPO PARLAMENTAR DO PARTIDO SOCIAL DEMOCRATA gp_psd@psd.parlamento.pt
GRUPO PARLAMENTAR DO PARTIDO COMUNISTA PORTUGUÊS gp_pcp@pcp.parlamento.pt
GRUPO PARLAMENTAR DO PARTIDO POPULAR gp_pp@pp.parlamento.pt
GRUPO PARLAMENTAR DO BLOCO DE ESQUERDA blocoar@ar.parlamento.pt
GRUPO PARLAMENTAR DO PARTIDO ECOLOGISTA "OS VERDES" PEV.correio@pev.parlamento.pt
LGBT COLLECTIVES
Associação Ursos de Portugal
info@ursosdeportugal.org
ILGA Portugal ilga-portugal@ilga.org
Opus Gay anser@netcabo.pt
rede ex aequo rede@ex-aequo.web.pt
Clube Safo clubesafo@clubesafo.com
PortugalGay.PT info@portugalgay.pt
não te prives naoteprives@yahoo.com
Grupo Lilás revista_lilas@hotmail.com
Panteras Rosa Panteras.Rosas@sapo.pt
ªT. a.trans@clix.pt
PRESS E TV’S
Impresa ( Expresso, Visão) impresa@impresa.pt
Contacto para Imprensa Clix imprensa@co.clix.pt
Jornal Público publico@publico.pt
Jornal de Notícias noticias@jn.pt
Diário de Notícias - dnot@dn.pt
Rádio TSF - write on-line (small blue button at the left side -
"fale connosco") - http://tsf.sapo.pt/online/primeira/default.asp
Correio da Manhã - direccao@correiomanha.pt
; reportagem@correiomanha.pt
; geral@correiomanha.pt ; geral@correiomanha.pt
; redaccao@correiomanha.pt
Agência LUSA - agencialusa@lusa.pt
; dinformacao@lusa.pt ; redaccao@lusa.pt
; nacional@lusa.pt
RTP - write on-line: http://www.rtp.pt/wportal/participe/formulario.php
TVI - write on-line (at the link for "direcção de informação
- aqui"): http://www.tvi.iol.pt/artigo.php?id=373399#
SIC/ SIC-NOTÍCIAS contacto@siconline.pt
; atendimento@sic.pt
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Protestbrief von TransX - Verein für
TransGender-Personen
02. März 2006
Dear [addressee]
Gisberta is dead and nothing on earth
can bring her back to life.
We are deeply shocked, sad and furious.
About:
* the murder that took Gisberta from
us so cruelly
* the rape and torture Gisberta had
to face in her last days
* the hate that was put into the hearts
of the boys and burdens their lives with guilt
* the mediatic confusion and misinformation
hurting the Portuguese community and people all over the world
* the openly mediatic and political
attempt of minimisation of the crime, of the omission of the "hate"
component in the death of a person, who accumulated so many social exclusions
* the attempt to blame the victim,
and the public "silencing" of this case
We agree strongly with "at."
and "Panteras Rosa" who state in their press-release from 25th
February:
"We will not ask ourselves if
children are capable of hating. Portuguese society hates, and it is in
it that children grow. Anti-LGBT (and other) hate, especially transphobia,
is a serious social problem that reproduces itself among generations.
The real question is, and can only be, within the combat measures and
prevention of the discrimination and inequalities in it's whole - in the
LGBT specific case, in the recognition of social rights and equality and
social legitimisation. Yes, this time "young" people committed
the crime. However, the transphobic, homophobic aggressions in Portugal
that have risen in the last couple of years, were not, and the invariable
rule has been its silencing and forgetfulness."
=
" Não nos perguntaremos
se as crianças são capazes de odiar. A sociedade portuguesa
odeia, e é nela que as crianças crescem. O ódio anti-lgbt
e não só, especificamente a transfobia, é um problema
social grave que se reproduz entre gerações. A questão
só está e só pode estar nas medidas de combate e
PREVENÇÃO das discriminações e desigualdades
no seu conjunto. No caso LGBT, no reconhecimento de igualdade e legitimação
social. Sim, desta vez, foram "jovens". Mas as agressões
transfóbicas e homofóbicas em Portugal aumentaram nos últimos
dois anos, não foram cometidas por jovens, e a regra tem sido o
silêncio e o esquecimento. "
We appeal to each person bearing responsibility
in this country: Please accept your responsibility to bring influence
for educational advertising, acceptance, measures against discrimination
and prevention of hate-crime to the Portuguese society.
TransX - Austrian TransGender Association
http://transx.at * transx@transgender.at
***
Exm@s. Senhores/as:
Tomámos conhecimento que Gisberta,
imigrante brasileira, transexual, seropositiva,
... Protest letter suggested by
"at." and "Panteras Rosas"
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